Lieg
Katholische Kirche St. Goar


  Disposition
I.  Manual C - g'''  
1. Prinzipal 8'  
2. Salicional 8'  
3. Gedackt 8'  
4. Oktave 4'  
5. Rohrflöte 4'  
6. Nasard 2 2/3'  
7. Waldflöte 2'  
8. Mixtur 3-fach 2'  
       
  Pedal C - f'  
11. Subbass 16'  
       
  Koppeln    
  I-P     

rein mechanische Schleiflade, seitenspielig
2facher, rein mechanisch arbeitender Setzer

Die neue Orgel für die katholische Kirche in Lieg wurde 2005 begonnen und im Frühjahr 2006 fertiggestellt. Es handelt sich um eine seitenspielige, rein mechanische Orgel mit 8 Manual- und 1 Pedalregister.
Ursprünglich waren 2 Kollektivtritte geplant um einen schnellen Wechsel zwischen 2 Registrierungen zu ermöglichen. Dadurch sollte das Fehlen eines 2. Manuales etwas abgefedert werden. Denn in der katholischen Liturgie wird sehr oft im Wechsel zwischen Organist und Gemeinde musiziert. Während der Überlegungen, welche Register nun in welche Kombination eingebracht werden sollte wuchs der Gedanke, eine 2fach rein mechanisch arbeitende und frei vom Organisten einstellbare Kombination zu realisieren.
Ähnlich wie bei einem elektronisch arbeitenden Setzer werden die gewünschten Register gezogen und durch kurzen Anheben des entsprechenden Kombinationstrittes gespeichert. Zum Abrufen der Kombination wird der Tritt nach unten gedrückt.


B
lick von oben. Hier ist die räumliche Trennung zwischen Manual und Pedal gut zu erkennen. (c) Christian Spiegel

Trotz der kleinen zur Verfügung stehenden Stellfläche gelang es,  eine auf einem Prinzipal 8' basierende Disposition zu realisieren. Durch die Einmanualigkeit konnte eine breite Farbpalette an Stimmen umgesetzt werden, die aber auch durch ihre Grundtönigkeit und ihr Volumen überzeugen kann.
Beim Bau wurden nur beste Materialien verwendet. Neben den üblichen Zinnlegierungen im Pfeifenwerk kamen nur abgelagerte Hölzer zur Anwendung, die aus dem Forst um unsere Werkstatt herum geschlagen wurden. Das gesamte Gehäuse besteht aus massiver Eiche, während die Holzpfeifen aus Fichte und Obsthölzer hergestellt wurden. Eine weitere Besonderheit ist die Verwendung der gerbsäurefreien Erle im Bereich der Windladenstöcke.
Die Konstruktion der Anlage ist klar gegliedert: Das selbsttragende Gehäuse nimmt die Windladen auf. Dadurch entstand unterhalb der Windlade genügend Raum zur Aufnahme der Trakturen und der Windanlage. Zwischen der Lade des Manuals und des tiefer liegenden Pedals ist noch Platz genug für einen breiten Stimmgang, der in der Höhe verstellt werden kann. Damit ist auch für die fachgerechte Wartung der Orgel in Zukunft gesorgt.
   
(c) Orgelbau Günter Hardt & Sohn